Recherchepreis Ost europa

Die Berichterstattung über Osteuropa stärken: Das ist die Idee hinter dem „Recherchepreis Osteuropa“. Er wird von der evangelischen Aktion Hoffnung für Osteuropa und der katholischen Aktion Renovabis vergeben. Kooperationspartner ist das transnationale Netzwerk n-ost. Mit dem Geld werden zeitintensive Recherchen zu Sozialreportagen aus den Ländern Mittel-, Südost- und Osteuropas ermöglicht. Ziel ist, den Alltag der Menschen in den Blick zu nehmen, den Umgang mit gesellschaftlichen Umbrüchen zu thematisieren und die Lebensumstände von Randgruppen zu zeigen.

Aktuell

Bewerbung

Ausschreibungskriterien und -unterlagen für den aktuellen Preis

Die Bewerbungsphase für den Recherchepreis Osteuropa 2025 ist eröffnet. Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind eingeladen, ihre Recherchevorhaben einzureichen, die sich mit Themen aus Osteuropa beschäftigen.

So bewerben Sie sich

Die Bewerbungsfrist für den Recherchepreis Osteuropa 2025 ist bis zum 15. Januar 2025 möglich! Folgenden Unterlagen sind erforderlich:

  • Exposé (1-2 Seiten)
  • Rechercheplan (1-2 Seiten) und Kostenplan
  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Drei bereits veröffentlichte Arbeitsproben

Bitte senden Sie diese Unterlagen ausschließlich digital an: info@recherchepreis-osteuropa.de

Einsendeschluss: 15.01.2025

Fragen und Antworten:

Preisträger/innen

Portrait Emilia Sulek & Danil Usamnov

Emilia Sulek & Danil Usamnov

2024
Nur die Entschlossensten bleiben in Wilschany

„Seit über zwei Jahren tobt in der Ukraine ein brutaler, völkerrechtswidriger Krieg. Fernab der Frontlinie gibt es jedoch noch einen weiteren Kampf: die Öffentlichmachung der Zustände in den Pflegeheimen für Kinder und Jugendliche, wie zum Beispiel desjenigen, das wir in Wilschany in Transkarpatien besuchen werden. Die Ukraine versucht seit Jahren, eine Deinstitutionalisierungsreform umzusetzen. In Wilschany handelt es sich um einen Bottom-up-Prozess. Die meisten Bewohner:innen des Heims sind behinderte Roma-Kinder, die eine doppelte Ausgrenzung erleben. Hier zu sein und dabei den Kampf für einen besseren Alltag und den Heldenmut derjenigen zu dokumentieren, die sich trotz schwieriger Arbeitsbedingungen dafür einsetzen, ist unser kleiner Beitrag zur Diskussion darüber, wie Kinderbetreuung in der Nachkriegsukraine aussehen sollte.“

Portraits Anna Alboth & Nadine Wojcik

Anna Alboth & Nadine Wojcik

2024
Aus Frauensicht: Alltag an der polnischen EU-Außengrenze

„Stellen Sie sich vor, sie sitzen abends gemütlich mit ihrer Familie vorm Fernsehen und hören Hilfeschreie aus dem angrenzenden Wald. Seit drei Jahren ist das Alltag in ostpolnischen Dörfern. Redaktionen im nur 750 Kilometer entfernten Berlin winken ab: Flüchtlinge an der polnisch-belarussischen Grenze - was ist denn da die Neuigkeit? Tatsächlich haben sich an der dramatischen Situation und den Menschenrechtsverletzungen seit 2021 erschreckend wenig geändert. Für mich genau der Grund, warum ich im polnischen Podlasie recherchieren möchte - mit Zeit und ausreichendem Reisebudget, wie es für mich als freiberufliche Journalistin sonst nicht möglich ist.“

2023 Irina Peter Kleine Schritte in Armenien
2023 Kolja Haaf Wenn Adler flügge werden
2021 Stefan Schocher & Matthias Schumann Verteilung von Corona-Impfstoff – ein Werkzeug der internationalen Politik?
2020 Nathalie Bertrams & Ingrid Gercama Schneeglöckchen aus Georgien Dokumentation Arte
2019 Robert Putzbach, Johanna-Maria Fritz und Philip Jokić Sozialreportage: Brain-Drain von Pflegekräften aus Serbien und Bosnien-Herzegowina
2019 Julia Lauter & Holger Fröhlich Kinder des Umbruchs TAZ
2018 Martin Theis & Fabian Weiss Tropfen auf den heißen Torf Greenpeace-Magazin
2017 Oliver Bilger & Ekaterina Anokhina Die Überlebenden von Majak Cicero, NZZ, ostpol
2017 Olivia Kortas Ungarn - Wenn Rechtspopulisten regieren Frankfurter Rundschau
2016 Simone Brunner & Florian Bachmeier Jugend in Trümmern
2016 Merle Hilbk & Andrey Sosnin Je weniger man weiß, desto besser schläft man
2015 Inna Hartwich Arbeitsmitgranten in Moskau
2015 Diana Laarz & Fabian Weiss Putin ante Portas
2015 Astrid Viciano Nach der Stille

Über uns

Der Recherchepreis Osteuropa ist eine Kooperation von Renovabis, der Diakonie Württemberg/Hoffnung für Osteuropa und n-ost. Diese drei Partner vereinen ihre Kräfte, um die Berichterstattung über Osteuropa zu fördern und zu unterstützen.

Die Jury

Die Jury des Recherchepreises Osteuropa setzt sich aus renommierten Experten und Expertinnen zusammen, die über fundiertes Wissen und langjährige Erfahrung in der Osteuropa-Berichterstattung verfügen.

Portrait Dr. Christian Böhme

Dr. Christian Böhme

Stellv. Ressortleiter Internationale Politik beim Tagesspiegel

Die Welt ist unübersichtlich geworden. Deshalb wird es immer wichtiger, genau hinzusehen – gerade dort, wo es an Aufmerksamkeit mangelt, obwohl sie so wichtig ist. Das gilt auch und gerade für Osteuropa. Der Recherchepreis ermöglicht Geschichten, die es wert sind, von Reporterinnen und Reportern erzählt zu werden.

Portrait Petra Bornhöft

Petra Bornhöft

freie Journalistin, ehemals taz und DER SPIEGEL

Um den Recherchepreis bewerben sich immer wieder JournalistInnen mit großer Kenntnis und überraschenden Ideen. Sie werfen ein Licht auf oft nicht beachtete, aber für ganz Europa wichtige Probleme - und suchen vermehrt nach konstruktiven Lösungen. Es macht viel Freude, in der Jury fair abzuwägen, welches Projekt den größten Erkenntnisgewinn für die MediennutzerInnen bringen könnte.

Portrait Matthias Dörr

Matthias Dörr

Leiter der Abteilung Kommunikation und Kooperation bei Renovabis

Mich faszinieren besonders die kleinen Geschichten aus dem Osten Europas mit engagierten Protagonistinnen und Protagonisten. Diese sagen viel über die gesellschaftlichen und sozialen Realitäten aus, zu denen der Recherchepreis Zugänge eröffnet.

Portrait Kerstin Holm

Kerstin Holm

Journalistin (ehemals FAZ) und Autorin

Für Themen aus Osteuropa interessieren sich junge Journalisten, die das Schwierige und Widerständige anzieht. Der Recherchepreis lenkt den Blick auf diese wichtige Region, fördert Verständnis, Kooperation und ermöglicht sonst evtl. nicht realisierbare, wertvolle Berichte. Es ist eine Ehre, in der Jury zu sitzen.

Portrait Dr. Anneke Hudalla

Dr. Anneke Hudalla

Journalistennetzwerk n-ost

Der für viele überraschende russische Überfall auf die Ukraine hat einmal mehr gezeigt: Wir wissen viel zu wenig über das, was im Osten Europas los ist. Der Recherchepreis fördert nicht nur die Berichterstattung über Themen, die sonst kaum Aufmerksamkeit erfahren. Er unterstützt auch die Zusammenarbeit zwischen Journalist:innen aus EU- und Nicht-EU-Ländern. Das ist genau die Art von Journalismus, die wir in Europa brauchen.

Portrait Matthias Rose

Diakon Matthias Rose

Stellvertretender Vorsitzender des Vergabeausschusses der evangelischen Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ im Diakonischen Werk Württemberg.

Unser Engagement ist gelebte Solidarität in einem Europa unterschiedlicher Voraussetzungen, Ereignisse und Lasten. Der gemeinsam vergebene Recherchepreis eröffnet dafür immer neue Perspektiven.

Portrait Sonja Zekri

Sonja Zekri

Journalistin (Süddeutsche Zeitung) und Autorin

In Zeiten schwindender Solidarität lenkt der Recherchepreis Osteuropa den Blick auf die Schwächsten, die Vergessenen, aber auch: auf jene, die das nicht hinnehmen wollen. Zu den Bewerbern gehören viele starke, dem Humanismus und der Wahrhaftigkeit verpflichtet Projekte. Diese Jury ist ein Vergnügen.

Kontakt

Bei Fragen zum Recherchepreis Osteuropa oder zur Einreichung Ihrer Bewerbung, wenden Sie sich bitte an: